12.08.2025

„Für mich ist Nachhaltigkeitsmanagement ein Querschnittsthema, das sich wie ein Netz über nahezu alle Unternehmensbereiche zieht.“
Für ihre Rolle als Leiterin des Nachhaltigkeitsmanagements bei einem vollversorgenden Pharmagroßhandel hat Séverine Suchanek einen einprägsamen Vergleich: „Für mich ist Nachhaltigkeitsmanagement ein Querschnittsthema, das sich wie ein Netz über nahezu alle Unternehmensbereiche zieht“, sagt die 34-Jährige. Denn Nachhaltigkeit betreffe nahezu jede Abteilung – vom Marketing bis zum Verpackungsmanagement, von der Logistik bis zum Einkauf. Überall dort spielt sie eine Rolle.
Séverine Suchanek arbeitet an der Schnittstelle zwischen gesetzlichen Vorgaben, betrieblichen Anforderungen und gesellschaftlichen Erwartungen. Warum das Thema Nachhaltigkeit in der Branche besonders wichtig ist, erklärt sie so: „Unsere Prozesse sind teilweise sehr energieintensiv. Deshalb lohnt es sich, genau hinzuschauen. Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Faktor für zukunftsfähiges Wachstum.“ Hinzu komme, dass der Pharmagroßhandel immer wieder von neuen Gesetzen betroffen sei, derzeit zum Beispiel von der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR).
Dass Séverine Suchanek heute in dieser Rolle arbeitet, war allerdings nicht schon immer ihr Plan. „Ich komme eigentlich aus der Unternehmensberatung“, berichtet Suchanek. Nach ihrem Wechsel in den pharmazeutischen Großhandel wurde sie zunächst strategische Assistentin des Geschäftsführers. „Das hat mir geholfen, die Organisation und alle Protagonisten zu verstehen und kennenzulernen.“
Als die Nachhaltigkeitsanforderungen an die Branche zunahmen, wurde dann die neue Stabstelle Nachhaltigkeitsmanagement geschaffen – und sie war die erste, die sie übernahm. „Genau das hat mich gereizt“, erinnert sie sich. „Es gab bereits Projekte, die sich mit Nachhaltigkeit befassten, aber vieles war noch am Anfang und autark in den Abteilungen. Der Bereich Nachhaltigkeit musste erst einmal richtig laufen lernen.“ Besonders wichtig ist ihr die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen: „Nachhaltigkeit funktioniert nur, wenn alle mitmachen. Deshalb ist es extrem wichtig, ein gutes Netzwerk aufzubauen.“
Die Herausforderungen in Séverine Suchaneks Alltag sind vielfältig. Ein zentrales Thema dabei ist die Logistik: „Wir liefern mehrmals täglich an Apotheken aus. Dadurch fahren wir viele Kilometer, was Emissionen verursacht. Selbst wenn wir, verglichen mit dem Versandhandel, durch gebündelte Lieferungen etwa 90 Prozent CO₂ einsparen.“ Die Optimierung der Touren läuft kontinuierlich, um effizienter zu planen und Fahrtstrecken zu reduzieren.
„Außerdem testen wir derzeit den Einsatz von E-Mobilität“, berichtet Suchanek. „Die Ladeinfrastruktur ist aber noch nicht ausreichend. Für Stadtfahrten passt das oft gut. Bei längeren Strecken wird es aktuell noch schwierig.“ Hier sieht sie Handlungsbedarf auf politischer Ebene: „Wenn mehr Ladeinfrastruktur gefordert ist, braucht es auch ein stabiles Stromnetz. Das kann kein Unternehmen allein leisten. Und nachhaltige Investitionen müssen besser flankiert werden.“
Fortschritte gibt es nicht nur beim Transport, sondern auch bei der Lagerhaltung: „Energiemanagement, Photovoltaikanlagen, LED-Beleuchtung – viele unserer Standorte haben hier bereits investiert oder bauen weiter aus“, sagt Suchanek. Das reduziere nicht nur Kosten, sondern verbessere auch die CO₂-Bilanz.
Was die Nachhaltigkeitsmanagerin täglich motiviert? „Die Rückmeldungen aus den Niederlassungen sind sehr positiv“, sagt sie. „Viele Ideen entstehen direkt vor Ort. Es freut mich immer, wenn wir gemeinsam etwas Neues umsetzen können.“
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