Die Vergütungsstruktur von 2012 setzt den Großhandel unter Druck: 73 Cent Fest- zuschlag und 3,15 Prozent vom Abgabepreis (gedeckelt bei 37,80 Euro) sollen Lager, Logis- tik, Qualitätssicherung, Personal und Finan- zierung abdecken. Vergütung DAMIT GESUNDHEIT ANKOMMT. 3,15 % variabler Zuschlag 0,73 € Festzuschlag Das Vergütungsmodell braucht eine strukturelle Anpassung. Die Zuschläge für den pharmazeutischen Groß- handel und die Apotheken sind gesetzlich in der Arzneimittelpreisverordnung geregelt. Der Großhandel erhält für verschreibungspflich tige Arzneimittel pro Packung einen Festzuschlag von 73 Cent sowie einen variablen Zuschlag in Höhe von 3,15 Prozent, der am Abgabepreis des Medikaments bemessen ist – allerdings bei 37,80 Euro gedeckelt wird. Der Großhandelszuschlag soll die wesentlichen Leistungen des Großhandels finanzieren: Be- schaffung, Lagerhaltung, Logistik, Qualitätskon- trollen, Vorfinanzierung, Fälschungsschutz und mehr. Doch das gelingt vielfach nicht mehr. Denn die Ausgaben für Personal, Energie, Fuhr- park, IT, Fremdkapital oder Lagerhaltung sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Steigen- de Kosten können Großhändler bei rezeptpflich- tigen Arzneimitteln aufgrund der gesetzlichen Preisbindung nicht durch höhere Preise aus- gleichen. Also müsste die gesetzliche Vergütung erhöht werden. Doch das geschieht nicht. Das heute gültige Vergütungsmodell stammt aus dem Jahr 2012 und ist seitdem nahezu unverän- dert geblieben. Hinzu kommt: Egal wie teuer ein Arzneimittel – der Großhandel erhält wegen der Kappungsgren- ze maximal 38,53 Euro. Dies führt seit Jahren zu stetig sinkenden Margen, da Arzneimittel in der Beschaffung immer teurer werden. Die Gesamt- marge der PHAGRO-Mitgliedsunternehmen lag im Jahr 2024 bei nur noch 3,77 Prozent – ein his- torischer Tiefstand. So droht ein System aus dem Gleichgewicht zu geraten, das täglich Millionen Menschen zuver- lässig versorgt. Es braucht eine strukturelle An- passung. Eine Vergütung, die Aufwand, Risiko und Verantwortung im Lichte des Leistungsspek- trums des Großhandels widerspiegelt. Und ein politisches Bekenntnis dazu, dass Versorgungs- sicherheit nicht vom Zufall abhängen darf – son- dern von verlässlichen Rahmenbedingungen. 09