Verlässliche Versorgung mit Arzneimitteln und Impfstoffen sichern


Seit April liefern die vollversorgenden pharmazeutischen Großhandlungen COVID-19-Impfstoffe an Apotheken aus. Die Impfstofflogistik läuft reibungslos. Damit zeigen die pharmazeutischen Großhändler einmal mehr, wie wichtig ihre Rolle für die Arzneimittelversorgung der Bundesbürger ist. Im Rahmen einer virtuellen Expertenkonferenz diskutierten die PHAGRO-Mitglieder gestern, wie eine schnelle und flächendeckende Arzneimittellogistik auch in Zukunft sichergestellt werden kann.

„Der Pharmagroßhandel sorgt dafür, dass wir jederzeit Patientinnen und Patienten schnell und verlässlich mit Arzneimitteln versorgen können. Er ist damit ein starkes Zahnrad im Getriebe der medizinischen Logistik. Das zeigt sich besonders deutlich in der Pandemie: Millionen Impfstoffe werden verlässlich geliefert. Darauf können sich Arztpraxen, Betriebsärzte und vor allem die Impflinge verlassen“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in seinem Redebeitrag zur Online-Konferenz des PHAGRO am 14. Juni 2021.

Die COVID-19-Impfstofflogistik und die Zukunft der Arzneimittelversorgung in Deutschland waren die zentralen Themen der virtuellen Informationsveranstaltung unter dem Titel „Der pharmazeutische Großhandel – Garant der Arzneimittel und Impfstoffversorgung – Einblicke und Ausblicke zur Bundestagswahl 2021“. Dazu hatte der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels PHAGRO namhafte Branchenexperten, Vertreter der Politik und seine Mitglieder eingeladen. Neben dem Gesundheitsminister, der einen Überblick über die Impfkampagne der Bundesregierung gab, standen folgende weitere Redebeiträge auf dem Programm:

Die Bundestagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche (Bündnis 90/Die Grünen) sprach über die Bedingungen für eine nachhaltige Arzneimittelversorgung, Lösungen für Lieferengpässe und die Lehren aus der Impfkampagne.

Der CDU-Abgeordnete Dr. Georg Kippels ging auf die zentrale Rolle des Großhandels in der Arzneimittel- und Impfstoffversorgung ein und sprach sich dezidiert für eine Beibehaltung des bewährten Versorgungssystems von Großhandel und Vor-Ort-Apotheken aus.

Mit Blick auf die Sicherung einer schnellen und flächendeckenden Arzneimittelversorgung in der Zukunft skizzierte der Handelsexperte und Apothekenökonom Prof. Dr. Andreas Kaapke Rahmenbedingungen für eine leistungsgerechte Vergütung des pharmazeutischen Großhandels.

Auch die SPD-Abgeordnete Gabriele Katzmarek betonte die Bedeutung des Großhandels als unverzichtbaren Partner in der Arzneimittel- und Impfstoffversorgung der Zukunft und verwies darauf, dass eine angemessene Vergütung dabei eine zentrale Rolle spiele.

Die belastbare Partnerschaft in der Arzneimittelversorgung war zentrales Thema von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Apotheken und pharmazeutischer Großhandel haben auch und gerade während der Coronapandemie ihre Partnerschaft gefestigt und ausgebaut.

Zentrale Faktoren für die Sicherung der Arzneimittelversorgung seien auch gleiche Bedingungen für alle Marktteilnehmer, so die Abgeordnete Sylvia Gabelmann (DIE LINKE) in einem Grußwort. Ihre Partei fordere daher, die Bevorzugung europäischer Arzneimittelversender zu beenden, die Gleichpreisigkeit beizubehalten und die Hersteller in die Bevorratung von Arzneimitteln einzubeziehen.

Einen Ausblick auf die Weiterentwicklung der heutigen COVID-19-Impfstofflogistik in die Richtung einer effizienten Regelversorgung gab die Wirtschaftswissenschaftlerin und Supply Chain-Expertin Prof. Dr. Yvonne Ziegler.

Insgesamt verfolgten bis zu 400 Teilnehmer die virtuelle Konferenz, die von Hermann Hofmann moderiert wurde. Über die große Beteiligung der Großhandelsvertreter freute sich insbesondere der stellvertretende PHAGRO-Vorsitzende Marcus Freitag. Denn, so der Gastgeber der ersten Online-Konferenz des Verbands, der Montag sei schließlich COVID-19-Impfstoff- Liefertag – und damit zurzeit einer der arbeitsintensivsten Wochentage im pharmazeutischen Großhandel.

Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl im September forderte Freitag die Verbandskolleginnen und -kollegen auf: „Lassen Sie uns gemeinsam mit der Politik nach Lösungen suchen, wie wir unserer Branche wieder ein wirtschaftlich verlässliches Fundament geben können. Lassen Sie uns diskutieren, wie wir die gesetzliche Vergütung verändern müssen, um unseren Versorgungsauftrag auch morgen noch erfüllen zu können. Diese Themen erfordern dringend unsere gemeinsame Aufmerksamkeit.“